Braucht man noch ein Bewerbungsfoto?
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23.05.2025
Leon
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Diese Frage stellen sich heute viele Jobsuchende. Früher war die Sache klar: Ohne Bewerbungsfoto ging gar nichts. Heute ist die Situation komplexer geworden. Einerseits hört man überall, dass Fotos diskriminierend sein können. Andererseits wirken viele Bewerbungen ohne Foto irgendwie unvollständig.
Die Wahrheit liegt wie so oft irgendwo dazwischen. Es gibt tatsächlich gute Gründe für ein professionelles Bewerbungsfoto – aber eben auch überzeugende Argumente dagegen. Zeit für eine ehrliche Bestandsaufnahme.
Wie das Bewerbungsfoto zu uns kam
Das klassische Bewerbungsfoto ist eigentlich ein ziemlich deutsches Phänomen. In den 1950er Jahren wurde es zum Standard, einfach weil es praktisch war. Damals waren Vorstellungsgespräche aufwendiger zu organisieren, und ein Foto gab dem Personaler wenigstens einen ersten visuellen Eindruck.
Was als praktische Lösung begann, entwickelte sich über Jahrzehnte zu einer ungeschriebenen Regel. Die Bewerbungsfoto Bedeutung war klar: Wer ernst genommen werden wollte, legte ein Foto bei. Punkt. Dass sich das heute geändert hat, merken viele Bewerber erst, wenn sie sich über die aktuellen Gepflogenheiten informieren.
Was rechtlich gilt – und was trotzdem passiert
Hier wird es interessant: Rein rechtlich braucht heute niemand mehr ein Bewerbungsfoto. Die DSGVO und das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz machen das ziemlich deutlich. Arbeitgeber dürfen kein Foto verlangen, und eine Bewerbung ohne Foto ist vollkommen in Ordnung.
Soweit die Theorie. In der Praxis sieht es im deutschsprachigen Raum anders aus. Während in den USA oder Großbritannien Bewerbungen ohne Bild völlig normal sind, erwarten hier viele Unternehmen immer noch ein Foto. Das gilt besonders für traditionellere Branchen, kleinere Betriebe oder Jobs mit direktem Kundenkontakt.
Fairerweise muss man sagen: Es gibt auch Unternehmen, die bewusst auf anonyme Bewerbungen setzen. Diese bitten explizit darum, keine Fotos beizulegen. Leider sind das noch nicht genug, um von einem echten Trend zu sprechen. Wer sich international bewirbt, sollte übrigens aufpassen: In Nordamerika oder Skandinavien kann ein ungebetenes Bewerbungsfoto sogar negativ auffallen.
Warum manche gegen Bewerbungsfotos sind
Die Kritiker haben einen Punkt. Bewerbungsfoto Diskriminierung ist leider real. Studien zeigen immer wieder, dass Personalentscheider – oft völlig unbewusst – von Aussehen, Alter oder Herkunft beeinflusst werden. Das ist nicht böswillig, aber es passiert.
Eine Bewerbung ohne Bild kann dieses Problem zumindest reduzieren. Der Fokus liegt dann wirklich auf dem, was zählt: Qualifikation, Erfahrung und Motivation. Deshalb setzen immer mehr Unternehmen, die Vielfalt ernst nehmen, bewusst auf den Verzicht von Bewerbungsfotos.
Für Bewerber, die befürchten, aufgrund ihres Aussehens benachteiligt zu werden, kann das eine strategisch kluge Entscheidung sein. Niemand sollte sich gedrängt fühlen, ein Foto beizulegen, nur weil es vielleicht erwartet wird.
Warum andere für Bewerbungsfotos sind
Trotz aller berechtigten Bedenken gibt es gute Argumente für ein modernes Bewerbungsfoto. In einem Stapel von 50 Bewerbungen bleiben die mit professionellen Fotos einfach besser im Gedächtnis. Das ist vielleicht nicht fair, aber es ist menschlich.
Ein gelungenes Bewerbungsfoto Beispiel kann mehr vermitteln als nur das Aussehen. Es zeigt Professionalität, Aufmerksamkeit fürs Detail und dass sich jemand Gedanken gemacht hat. Gerade bei Jobs, wo regelmäßiger Kundenkontakt besteht oder das Unternehmen repräsentiert werden muss, kann das durchaus relevant sein.
Dazu kommt ein praktischer Bewerbungsfoto Vorteil: Viele Arbeitgeber im DACH-Raum erwarten es einfach noch. Auch wenn sie es nicht offiziell verlangen, fällt eine Bewerbung ohne Foto manchmal negativ auf – nicht weil der Inhalt schlecht ist, sondern weil sie unvollständig wirkt.
Wann macht ein Bewerbungsfoto Sinn?
Die Frage Bewerbungsfoto ja oder nein lässt sich nicht pauschal beantworten. Es kommt wirklich auf die individuelle Situation an.
Ein Bewerbungsfoto macht Sinn, wenn:
Die Bewerbung in Deutschland, Österreich oder der Schweiz erfolgt
Der Job viel Kundenkontakt oder Repräsentationsfunktion beinhaltet
Es sich um eine Bewerbung bei einem eher traditionellen Unternehmen handelt
Ein wirklich professionelles, aktuelles Foto verfügbar ist
Lieber verzichten sollte man, wenn:
Die Bewerbung in den USA, Großbritannien oder anderen Ländern ohne Foto-Tradition erfolgt
Das Unternehmen explizit um anonyme Bewerbungen bittet
Es sich um eine Bewerbung im öffentlichen Dienst oder bei sehr diversitätsbewussten Organisationen handelt
Nur ein unprofessionelles Bewerbungsfoto selber machen möglich wäre
So sieht ein gutes Bewerbungsfoto aus
Falls die Entscheidung für ein Bewerbungsfoto fällt, sollte es professionell wirken. Die Bewerbungsfoto Kleidung ist dabei entscheidend: Sie sollte zu dem angestrebten Job passen. Für Bürojobs bedeutet das meist Business-Look, für kreative Bereiche kann es etwas lockerer sein. Wichtig ist, dass die Person authentisch wirkt – aber eben authentisch professionell.
Der Bewerbungsfoto Hintergrund sollte ruhig und neutral sein. Keine Muster, keine privaten Gegenstände, nichts was ablenkt. Technisch sollte auf die richtige Bewerbungsfoto Größe geachtet werden: Hochformat, etwa 4,5 x 6 cm, und für digitale Bewerbungen in ausreichender Auflösung.
Viele überlegen, ob sie ihr Bewerbungsfoto selber machen können. Das ist grundsätzlich möglich, aber der Unterschied zu einem professionellen Foto ist meist deutlich sichtbar. Gute Beleuchtung, der richtige Winkel, eine natürliche Pose – das ist schwieriger als man denkt.
Checkliste: Bewerbungsfoto – ja oder nein?
✅ Bewerbungsfoto JA, wenn:
Bewerbung in Deutschland, Österreich oder der Schweiz
Position mit Kundenkontakt oder Repräsentationsfunktion
Professionelles, aktuelles Foto verfügbar
Keine explizite Bitte um anonyme Bewerbung
Traditionelle Branche oder kleineres Unternehmen
❌ Bewerbungsfoto NEIN, wenn:
Bewerbung in USA, UK oder anderen Ländern ohne Foto-Tradition
Öffentlicher Dienst oder Unternehmen mit starkem Diversitätsfokus
Explizite Bitte um anonyme Bewerbung
Nur unprofessionelle Fotos verfügbar
Persönliche Sorge vor äußerlicher Diskriminierung
Fazit: Meist eine gute Investition
Ein Bewerbungsfoto ist heute kein Muss mehr – und das ist auch gut so. Niemand sollte sich unter Druck gesetzt fühlen. Aber ehrlich gesagt: In den meisten Fällen ist es immer noch ein Vorteil.
Die Entscheidung sollte bewusst getroffen werden. Passt es zur Branche? Zum Unternehmen? Zur individuellen Situation? Wenn ja, dann kann ein professionelles Foto die Chancen durchaus verbessern. Wenn nein, ist eine Bewerbung ohne Foto immer noch besser als eine mit einem schlechten Bild.
Wer sich unsicher ist, wie ein zeitgemäßes Bewerbungsfoto aussehen sollte, kann sich Inspiration holen. Plattformen wie MeinBewerbungsfoto.de zeigen nicht nur Beispiele aus der Praxis, sondern bieten auch die Möglichkeit, unkompliziert an ein professionelles Foto zu kommen. Gerade wenn keine Lust auf den Aufwand mit einem klassischen Fotostudio besteht, aber trotzdem ein Ergebnis gewünscht wird, das überzeugt. Am Ende geht es darum, dass das Foto zur Person und zur Bewerbung passt – und dass es hilft, den Job zu bekommen, der wirklich gewünscht wird.